forum Akademische Freiheit und das Recht auf freie Meinungsäußerung

Einführung in das Thema

Akademische Freiheit und das Recht auf freie Meinungsäußerung

Den ausführlichen Text des Gremiums findet man hier.

Als eines der ersten Menschenrechte wurde die Meinungsfreiheit schon 1789 von den Akteuren der französischen Revolution in der weltweit ersten Kodifikation von Menschenrechten, der „Erklärung von Menschen- und Bürgerrechten“ in Artikel 11 festgehalten. „Die freie Äußerung von Gedanken und Meinungen ist eines der kostbarsten Menschenrechte: Jede*r Bürger*in kann also frei reden, schreiben und drucken, vorbehaltlich seiner Verantwortlichkeit für den Missbrauch dieser Freiheit in den durch das Gesetz bestimmten Fällen.“

Sie zu schützen haben sich auch die Vereinten Nationen 1948 zur Aufgabe gemacht und stellten im Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte klar: „Jede*r hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhängen sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.“

Dieses essentielle Menschenrecht hat viele Facetten, die alle eine zentrale Rolle für das Zusammenleben von Menschen in einer freien Gesellschaft spielen. Im alltäglichen Leben bedeutet es, dass niemand negative Konsequenzen für das ausformulieren seiner Gedanken haben muss, im Bereich der Politik ermöglicht es den Menschen, ihre Stimme gegen Missstände zu erheben, ohne dass die Obrigkeit dies unterbinden kann und im Bereich der Presse bedeutet es die Garantie, dass Publikationen jeglicher Art keiner Zensur unterworfen sind. Aber auch für Akademiker*innen ist dieses Menschenrecht ein Garant für die Ausübung ihrer Tätigkeit. Die akademische Freiheit ist seit jeher ein besonders schützenswertes Gut gewesen.

Von Galileo Galilei, der seine Forschungen, auf denen unser modernes Astronomie-Verständnis basiert, mit dem Scheiterhaufen bezahlen musste, über das Nazi-Regime, dass durch das Verbrennen „entarteter“ Werke ihr Meinungsmonopol durchzusetzen versuchte, bis hin zu heutigen Herausforderungen: Die Wissenschaft zu kontrollieren ist etwas, das autoritäre Regime seit jeher versucht haben, um ihre Macht zu stabilisieren. Dass das aber eine Gefahr ist, wird dann deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass der Fortschritt einer Gesellschaft ohne Forschende und Lehrende, die frei sind und so ihre Kapazitäten voll ausschöpfen können, nur noch langsam wenn nicht sogar gar nicht mehr stattfinden würde.

 

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