Track | Generalversammlung 

Team

Christian Buschmann

Sarah Bressan

Beschreibung

Mit der Erfahrungen der beiden Weltkriege im 20. Jahrhundert und dem Ziel künftig „als gute Nachbarn in Frieden miteinander zu leben“, gründeten Vertreter*innen von 50 Staaten im Jahr 1945 eine Institution, die ein weltweites Diskussionsforum darstellen und die Möglichkeit bieten sollte, Konflikte diplomatisch zu lösen, anstatt sie militärisch auszutragen: Die Vereinten Nationen.

Die Bemühungen von Staaten, sich untereinander auszutauschen und wirtschaftlich, politisch und sozial zusammenzuarbeiten, wurden mit der Unterzeichnung der Charta der Vereinten Nationen auf eine bis dahin nicht dagewesene Art und Weise institutionalisiert. So treten bis heute regelmäßig alle 193 Staaten der Erde in der Generalversammlung zusammen, um gleichberechtigt über aktuelle globale Herausforderungen zu diskutieren.

Die Tätigkeitsbereiche der Vereinten Nationen haben sich seit dem Ende des Kalten Krieges erheblich erweitert. Die UN koordinieren aktuell 14 Friedensmissionen weltweit, sind im Bereiche der nachhaltigen Entwicklung und des Umweltschutzes aktiv, dokumentieren und verfolgen systematisch Menschenrechtsverletzungen und geben benachteiligten Bevölkerungsgruppen eine Stimme in der internationalen Politik.

In einem ersten Schritt beschäftigen sich die Delegierten der Generalversammlung im Rahmen des Seminartags bei MUNBW 2019 mit den vielfältigen Aufgabenbereichen der Vereinten Nationen. Im Zentrum steht die Frage, wie das UN-System aufgebaut ist und wie die Arbeitsweise der UN strukturiert ist.

Gegenwärtig scheint die Erfolgsgeschichte der Diplomatie der letzten Jahrzehnte erneut in Gefahr zu sein. Aus Zusammenarbeit und Öffnung von Grenzen, Wirtschaftsräumen und politischen Zusammenschlüssen wird zunehmend wieder Abschottung und der Bau von Mauern, sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinn. Populisten feiern weltweit Wahlerfolge, multilaterale Abkommen werden aufgekündigt oder gar nicht erst abgeschlossen und nationale Alleingänge zur Demonstration von Stärke häufen sich zum Nachteil partnerschaftlichem, international abgestimmtem Vorgehen.

In einem zweiten Schritt fragt der Bildungstrack nach den Gründen für das Scheitern von Diplomatie, internationaler Zusammenarbeit und der Idee der Vereinten Nationen. Dabei wird u.a. auf folgende Aspekte näher eingegangen:

Warum treten Staaten aus Gremien der Vereinten Nationen (v.a. Dem UN-Menschenrechtsrat) aus und was hat dies für Konsequenzen für die internationale Zusammenarbeit?

Was tun mit Staaten, die sich nicht an internationale Abkommen (z.B. im Bereich des Klima- und Umweltschutzes) halten?

Wer wird durch Diplomat*innen bei den Vereinten Nationen eigentlich vertreten und wie können die UN zu einer demokratischeren Organisation werden?

Gibt es tatsächlich einen Trend zum Nationalismus (staatlicher Alleingang) und wie kann dies erklärt werden?

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